Schwarzer Kiefernprachtkäfer - Melanophila acuminata (DEGEER)
Schon seit langer Zeit ist der Schwarze Kiefernprachtkäfer für seine Eigenschaft bekannt, kurz nach sommerlichen Waldbränden aufzutauchen und auf dem fast noch glühenden Holz umherzulaufen. In die verkohlte Baumrinde legen die Weibchen Eier ab und die Larve (Abb. unten) kann sich darin relativ ungestört entwickeln, da viele andere Insektenarten das angebrannte Holz meiden.
Die außergewöhnliche Fähigkeit, einen Waldbrand auf über 50 Kilometer wahrnehmen zu können, verdanken die Käfer hauptsächlich einem infrarotempfindlichen Sinnesorgan, welches sich an der Unterseite in der Nähe der Mittelhüften befindet und mit Hilfe dessen sie die vom Feuer ausgehende Wärmestrahlung registrieren.
Das abgebildete Exemplar wurde in Niedersachsen bei Trebel / Lüchow-Dannenberg wenige Tage nach einem kleineren Waldbrand (1 ha) im Juni 2000 gefangen - die Tiere flogen bei warmem Wetter die zum Teil noch rauchenden Kiefernstämme an und waren äußerst flüchtig. Im darauffolgenden Winter fanden sich dann die Melanophila-Larven in und unter dicker, verkohlter Kiefernrinde, vergesellschaftet mit Larven der etwa gleichgroßen, blauen Prachtkäferarten Phaenops cyanea und Phaenops formaneki.

[Zurück zum Fotoindex] [www.entomologie.de] [Verein für naturwissenschaftliche Heimatforschung zu Hamburg e.V.]