Hirschkäfer - Lucanus cervus (LINNÉ)

Der Hirschkäfer ist die größte einheimische Käferart, wobei man "einheimisch" inzwischen leider einschränken muß: Vielerorts ist die Art heute unwiederbringlich verschwunden, so zum Beispiel aus ganz Schleswig-Holstein, wo das Tier im neunzehnten Jahrhundert stellenweise sogar häufig vorkam. Die Ursache dafür ist die über Jahrzehnte betriebene intensive und gewinnorientierte Forstwirtschaft, die die Entwicklungsstätten seiner Larven - große alte Eichenstubben - rigoros aus den Wäldern entfernte und naturnahe alte Eichenwälder durch schnellwachsende Monokulturen ersetzte.
Erst in jüngster Zeit - der Hirschkäfer steht inzwischen europaweit unter Naturschutz - sind positive Ansätze erkennbar, und man wird sich zumindest in einigen Forstämtern langsam der Tatsache bewusst, daß man auch für solche Arten Verantwortung trägt, die nicht unmittelbar als "Nützling" den Profit erhöhen.
Das abgebildete Tier, ein mit über 8 cm Körperlänge besonders großes Männchen, wurde im Juni 2000 am letzten bekannten Fundort des Niederelbegebietes fotografiert. Hier kann man die Käfer erfreulicherweise noch regelmäßig antreffen - sie erscheinen etwa dann, wenn die Heidelbeeren reif sind und halten sich bevorzugt an Saftflüssen alter Eichen auf.

[Zurück zum Fotoindex] [www.entomologie.de] [Verein für naturwissenschaftliche Heimatforschung zu Hamburg e.V.]