Guignotus hamulatus (GYLL.)

Dieser winzige Schwimmkäfer gehört mit einer Größe um 2 mm zu den kleinsten Vertretern seiner Familie. Er kam in den 30er Jahren in mehreren Ostholsteinischen Seen vor, wo er besonders im Algenbewuchs von Holzpfählen an Stegen und Uferbefestigungen zu finden war. Um 1940 verschwand die Art aufgrund der zunehmenden Verschmutzung seines Lebensraumes an allen bekannten mitteleuropäischen Fundorten und galt seitdem in Mitteleuropa als verschollen.

Es dauerte über 50 Jahre, bis 1992, bis wieder eine Population dieses Tieres gefunden werden konnte, welche jedoch leider kurz nach ihrer Entdeckung auf Betreiben der zuständigen Naturschutzbehörde wissentlich ausgelöscht wurde:

Die Tiere bewohnten einige überaus interessante flache Gewässer auf der Elbinsel bei Geesthacht, welche durch illegalen Kiesabbau eines Tiefbauunternehmers entstanden waren. Dieser hatte als Strafe dafür vom zuständigen Umweltamt die Auflage erhalten, diese nährstoffarmen Kiesseen mit Mutterboden zu verfüllen. Alle Versuche, die zuständigen Beamten dazu zu bewegen, die Strafe in eine aus naturschutzfachlicher Sicht sinnvolle Maßnahme oder wenigstens eine Geldstrafe umzuwandeln waren erfolglos - zu sehr fürchtete man sich dort vor einem Gesichtsverlust.


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